Es ist Urlaubszeit, die Kinder freuen sich über die Ferien. Viele machen sich auf den Weg zu Freunden, weit entfernt lebenden Verwandten oder interessanten Erholungsorten. Auch die nicht wegfahren werden können sich aufmachen und für diese besondere Zeit des Jahres einen Weg finden, der neue, tiefe Begegnungen mit Gott und dem Nachbarn zulässt. "Schenken ist die Brücke über den Abgrund der Einsamkeit" las ich einmal. Gehen wir doch über diese Brücke - mal als Schenkende, mal als Beschenkte.
Diese Erfahrung des Gebens und Annehmens durften 18 Gemeindeglieder Anfang Mai während der Fahrt zu unserer Partnergemeinde St. Vitus in Heidelberg-Handschuhsheim machen. Bei einem Zwischenstopp in Bamberg lernten wir die 1000jährige Kaiser- und Bischofsstadt etwas kennen und waren von der Altstadt mit den vielen Fachwerkhäusern und dem alles überragenden Dom sehr beeindruckt. In St.Vitus wurden wir von Pfr. Mohr und unseren Gastgebern ganz herzlich begrüßt und zu einem liebevoll angerichteten Abendessen eingeladen. Anschließend führte uns Alexander Heinzmann fachkundig durch den alten Ortskern von Handschuhsheim. Am Sonnabend genossen wir auf dem Philosophenweg den herrlichen Panoramablick auf Heidelberg und das Neckartal.
Da St. Vitus in Handschuhsheim und St. Raphael in Neuenheim eine Seelsorgeeinheit bilden, besichtigten

wir das dazu gehörige Elisabethkrankenhaus und ein Seniorenheim. Anschließend wurde ins Gemeindezentrum von St. Raphael zu Kaffeetrinken und Gesprächen mit Gliedern dieser Gemeinde eingeladen. Auch hier wurden wir liebevoll aufgenommen.
Abends trafen wir uns wieder im St. Vitus-Haus. Als Überraschungsgast konnten wir Pfr. Schneider i.R. begrüßen, der die Gemeindepartnerschaft viele Jahre mitgetragen hat. An diesem Abend stellten wir uns gegenseitig die Konzepte der Firmvorbereitung vor und vereinbarten im kommenden Jahr einen Besuch der Handschuhsheimer Firmlinge in Bautzen.
Während des Sonntagsgottesdienstes, den auch unser Pfarrer in Konzelebration mitfeiern konnte, übergaben wir unsere Spende für das Waisenhausprojekt in Haiti. Das Schlusslied, ein sorbisches Marienlied, hatten wir auf der Hinfahrt geübt, um den Gemeindegliedern von St. Vitus etwas von der Zweisprachigkeit unserer Gemeinde nahe zu bringen. Nach einem festlichen Mittagessen und einer überaus herzlichen Verabschiedung ging es froh und dankbar, aber auch etwas wehmütig, wieder nach Hause.
Alexander Heinzmann schrieb uns: "Es war schön, wieder einmal gemeinsam unterwegs zu sein, ein kleines Abbild des großen Unterwegsseins".

Petra Kaulfürst